Unter dem Hashtag #einfachmachen sagen Handwerk und Banken - mit Blick auf die Bundestagswahlen in 2021 „Bürokratie. Nein Danke!“ und machen dies mit der überspitzten und humorvollen Darstellung von Beispielen überbordender Bürokratie in kurzen Filmen deutlich. Sie sind damit Teil der Initiative des Handwerks, der Politik konkrete Beispiele zu nennen und Vorschläge zum Bürokratieabbau zu unterbreiten. In einer umfangreichen Sammlung, die der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) zusammengestellt hat, werden Vorschläge aus dem Handwerk gemacht, um wieder Freiräume für die Betriebe zu schaffen.
Dabei richtet sich die Kampagne nicht per se gegen Bürokratie, Ordnung, Gesetze und Regeln, denn die sind in einer Gesellschaft und einem funktionierenden Wirtschaftssystem unabdingbar. Das zeigt sich einmal mehr im Zusammenhang mit der noch immer vorherrschenden Pandemie. Wogegen man sich zur Wehr setzt, ist das Übermaß an Bürokratie und Vorschriften, die die Betriebe bis zur Existenzgefährdung blockieren. Die Kreishandwerkerschaft weist darauf hin, dass in einigen Handwerksbranchen 40 % des Arbeitstages für das Erstellen von Statistiken und Dokumentationen aufgebracht werden. Bei den heimischen Kreditinstituten ist die Situation nicht weniger dramatisch. Als Folge der Finanzkrise sieht man sich hier gezwungen, Kunden mit einer Informations- und Papierflut zu überschwemmen.
Neun kurze, rund zweieinhalb minütige Filme zeigen mit dem Münsteraner Schauspieler Christoph Tiemann, unterstützt von Innungsbetrieben und Mitarbeitern der beteiligten Volksbanken, den bürokratischen Wahnsinn in Handwerksbetrieben und Kreditinstituten auf, der eben nicht nur diese trifft, sondern auch den Kunden.
Erreichen will man mit der Initiative die breite Öffentlichkeit wie auch die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft. „Wir wünschen uns ein Weniger an Vorschriften und ein Mehr an Vertrauen in das Verantwortungsbewusstsein der Unternehmen“ erklärt KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner für das Handwerk. Unterstützt wurde er bei der Realisierung federführend von Dietmar Dertwinkel, Regionaldirektor Süd der Volksbank Münsterland Nord eG. Weitere Partner dieses Projekt waren die Volksbank Ochtrup-Laer eG und die Volksbank eG (im Kreis Warendorf) sowie der Kreissparkasse Steinfurt und Kreissparkasse Münsterland Ost. Das gemeinsame Projekt macht deutlich, dass das Ziel nicht nur die eigene Entlastung von Überreglementierung verfolgt wird, sondern auch der Schutz der Kunden, ohne diese zu durch einen Wust an Formularen und „Informationen“ zu verunsichern und zu bevormunden.
Fazit vom Handwerk und den Banken: Regeln nützen, Überreglementierung schadet. Deshalb: Bürokratie. Nein Danke! – Jetzt auch anschaulich in Beispielfilmen präsentiert unter ueberreglementierung-abbauen.de.